- Alleine unterwegs – wie ist das?
- Duftende Fichten, sonnige Bänke und funkelndes Wasser
- Scharfenstein: preiswerte Apfelschorle und Blick auf Brocken und Eckerstausee
- 4 Stempel der Harzer Wandernadel (Nr. 169: Molkenhaus, Nr. 19: Skidenkmal, Nr. 2: Scharfenstein, Nr 1: Eckertalsperre)

Alleine wandern – Naturerlebnis in XXL
Heute habe ich mich alleine in den Harz aufgemacht. Ich freue mich auf ein bisschen Abstand vom Alltag und darauf, meinen eigenen Weg zu gehen. Der verläuft anders als geplant: Statt von Bad Harzburg aus den Pionierweg Richtung Brocken hochzulaufen, entscheide ich mich am Skidenkmal spontan um und umrunde den Eckerstausee. Die ebene Strecke passt besser zu meiner mäßigen Kondition und es ist zu verlockend den schmalen, an den Seiten eng bewachsenen Pfad an der Ecker weiterzulaufen.
Was mich beim Alleinewandern wirklich umhaut: Wie intensiv man den Wald wahrnimmt, wenn man nicht quatscht. Es duftet nach Fichtennadeln, das Wasser der Ecker plätschert und der Stausee reflektiert die Sonnenstrahlen. Schon der Hinweg ist ein intensives Naturerlebnis: Auf dem Pfad hinunter zur Ecker wird die Luft Meter für Meter feuchter und kälter. Wie schön! Und was für ein angenehmer Kontrast zum sinnesarmen Schreibtisch-Alltag.
Forstweg mit Fichten
Eher sinnesarm ist dann auch der Rückweg ab der Eckerquerung auf dem ersten Teil der Ostseite des Stausees. Ein längeres Stück breiter Forstweg, vorbei an Fichten, von denen einige abgestorben sind. Wer in erster Linie Strecke machen will, ist hier gut bedient. Aber Fotos habe ich davon keine gemacht.
Scharfenstein und Rangerstation – unerwartetes Highlight
Spontan biege ich zur Rangerstation vor dem Scharfenstein ab – und bin begeistert. Die Rangerstation besteht aus zwei gepflegten Holzhütten, es gibt preiswerte Getränke (die große Apfelschorle für 2,10 Euro) und in der Sonne stehen mehrere Bänke und Tische. Wer nett fragt, bekommt auch seine Wasserflasche aufgefüllt. Ein Schild verspricht, dass man in 15 Minuten Fußweg den Scharfenstein erreicht. Wenn ich schon mal hier bin ... Also über den wurzeligen Pfad und die Holztreppe nach oben, den Blick auf Brocken und Eckerstausee genießen. Boah, und das kannte ich nicht?
Ops, noch sieben Kilometer ...
Ich kann mich nur schwer von diesem schönen Platz trennen. Aber es wird Zeit. Als ich auf ein ganzes Stück später auf einem Schild lese, dass es bis Bad Harzburg noch 7 Kilometer sind, ist es schon 16.30 Uhr. Und ich muss noch mit dem Bus zum Bahnhof und mit dem Zug zurück nach Braunschweig. Schweren Herzens gehe ich an den Bänken am Stausee vorbei – obwohl die Abendsonne gerade so verlockend darauf scheint und heute voraussichtlich einer der letzten schönen Spätsommertage ist ...
Ich laufe weiter und habe unverhofft Glück: Als ich an der Bushaltestelle "Waldspielgelände" ankomme, fährt der Bus 875 gerade ein – und bringt mich mit den anderen fußlahmen Wanderern direkt zum Bahnhof. So spare ich mir die Wanderstrecke zur Talstation der Burgbergbahn. Ach, war das schön!
Die Tourdaten:
Tour: Karte und Beschreibung gibt es bei Komoot (geht ohne einloggen, einfach nach unten scrollen)
Dauer: 6h, 10min
Entfernung: 22 Kilometer
Höhenmeter: 400
Ausgangspunkt: Bahnhof Bad Harzburg. Von dort fährt der Bus 875 zum Molkenhaus (alle ein bis zwei Stunden, nicht im Winter. Fahrzeiten siehe KVG Braunschweig)
Wichtig: Aus Datenschutzgründen ist die Karte nur als Foto eingebunden und damit nicht interaktiv. Um in die Karte hineinzuzoomen, bitte den Komoot-Link aus der Tourbeschreibung nutzen (geht auch ohne Anmeldung, einfach nach unten scrollen).
Das könnte für dich interessant sein:

Wer schreibt hier?
Mein Name ist Monika Herbst. Ich bin Journalistin, lebe in Braunschweig und verbringe meine Freizeit so oft es geht im Harz - mit Familienausflügen, Wanderungen, Mountainbiken und gutem Essen. Wo es im Harz am schönsten ist, könnt ihr in meinem Blog lesen. Mehr dazu:
Ein neuer Blogpost?
Hier halte ich euch über neue Einträge auf dem Laufenden:
Kommentar schreiben
Juliane (Donnerstag, 10 Oktober 2019 10:34)
Liebe Monika, da hast Du ja eine sehr schöne Tour gemacht! Einen Teil davon bin ich neulich auch gelaufen, als ich von Bad Harzburg nach Ilsenburg gewandert bin. Da ich ebenfalls Stempel sammle, habe ich einen Schlenker über das Skidenkmal und auch die Rangerstation gemacht. Leider bin ich von dort nicht zum Scharfenstein hoch, denn ich hatte ja noch einiges an Strecke vor mir. Aber ich habe mir mal Deine Tour bei Komoot kopiert und werde diese so auch nochmal abwandern.
Ich wandere übrigens auch immer wieder sehr gerne alleine. Das hat schon eine andere Qualität. Man kann sich viel besser auf die Umgebung fokussieren, nimmt viel mehr wahr und kann aber auch schön in seinen eigenen Gedanken versinken. Hin und wieder gönne ich mir so eine kleine Auszeit von Allem, um wieder zu mir selbst zu kommen.
Liebe Grüße,
Juliane
Monika (Sonntag, 13 Oktober 2019 15:28)
Liebe Juliane,
vielen Dank für deinen Kommentar. Oh, bis Ilsenburg über Skidenkmal und Rangerstation hast du bestimmt einige Kilometer gemacht - auch ohne den Schaufenstern :) Fleißig!
Und ja, alleine zu Wandern ist wirklich wie eine kleine Auszeit - das empfinde ich auch so. Und man sollte es sich wirklich regelmäßig gönnen :)
Viel Spaß weiterhin und liebe Grüße,
Monika