Die Natur hat hier aus den Vollen geschöpft
Den Hügel zur Teufelsmauer muss man sich erarbeiten: Der Weg führt auf Treppenstufen steil nach oben. Wir, Steffi und ich, sind an diesem sonnigen Sonntag nicht die Einzigen, die von Neinstedt bzw. Weddersleben aus schnaufend bergan steigen. Kein Wunder, dieser Teil der Teufelsmauer bietet sich für eine schöne Frühjahrs-Wanderung absolut an.
Die Natur hat hier aus den Vollen geschöpft, das merkt man vor allem jetzt, an den ersten warmen Tagen des Jahres: Die Bäume auf den Streuobstwiesen blühen wunderschön weiß und ergänzen perfekt die bizarren Steinformationen der Teufelsmauer. Hat man den Anstieg geschafft, wird man mit einer tollen Aussicht belohnt – auf die Harzer Berge auf der einen und auf das Harzvorland auf der anderen Seite. Zudem bekommt man auf der freien Strecke viel Sonne ab. Was will man an einem schönen Frühlingstag mehr?
Tragen wird anstrengend
Ach ja, und kinderfreundlich ist der Weg auch. Zumindest, wenn die Kinder schon selbst gehen können. Muss man sie noch auf dem Arm nach oben tragen, wird der Anstieg ganz schön anstrengend – zumindest dem Gesicht der Mutter nach, die das gerade ausprobiert. Kinderwagen oder Buggy kann man hier jedenfalls nicht mitnehmen.
Aber im Gegensatz zum Kammweg, der von Blankenburg nach Timmenrode und zum Hamburger Wappen führt, besteht hier keine Absturzgefahr (Teufelsmauer bei Blankenburg: Nervenprobe für die Eltern). Noch ein Plus: Bevor es nach oben geht, kann man die Kinder noch mit einem Stempel der Harzer Wandernadel beglücken (Stempelstelle 188).
Der markanteste Teil der Teufelsmauer
Kurz noch ein paar Worte zur Teufelsmauer: Die Felsformation aus hartem Sandstein wird auf einer Strecke von gut 20 Kilometern zwischen Ballenstedt und Blankenburg an drei Stellen sichtbar. Der Teil zwischen Weddersleben und Warnstedt, auf dem wir heute wandern, soll der Markanteste davon sein. 235 Jahre vor uns, war hier auch der berühmte Dichter Johann Wolfgang von Goethe unterwegs.
Kaffee, selbst gebackener Kuchen und Kinderglück
Wir sind in Quedlinburg gestartet und haben schon fast 15 Kilometer hinter uns, als wir von der Teufelsmauer zurückkommen. Was soll ich sagen: Über Winter ist die Kondition nicht gerade besser geworden – und ich überrede Steffi zu einer Kaffeepause. Eine gute Idee, wie sich herausstellt: Seit vergangenem Jahr gibt es auf dem Marienhof der Evangelischen Stiftung Neinstedt ein integratives Café mit selbst gebackenem Kuchen und sehr guten Preisen (Latte Macchiato für 2,20 Euro, Kuchen für 2,50 Euro). Wir entscheiden uns für Käsekuchen mit Baiser und Sahne-Birnenkuchen, beide sind sehr gut. So gut, dass ich nicht ans Fotografieren denke. Aber es ist ohnehin am besten, selbst dort vorbeizufahren.
Falls ihr wissen wollt, wer sich hinter dem Café verbirgt: Der Marienhof ist eine ökologische Landwirtschaft zu dem auch ein Hofladen und eine Bäckerei gehören. Wochentags bekommt man im Laden Bio-Eier (die glücklichen Hühner laufen hinter dem Hof herum), -Gemüse oder -Rindfleisch. Die Stiftung, die hier ihren Hauptsitz hat, wurde 1850 gegründet und betreibt unter anderem Werkstätten und Kindergärten für Menschen mit Behinderung.
Besonders freuen können sich Familien: Sie können nach dem Kaffeetrinken den Streichelzoo hinter dem Hof mit Eseln und Ziegen besuchen. Gerade wird zudem ein großer, kostenloser Spielbereich gebaut, mit Bällebad, Sandspielplatz, Wasserspielen, Rutschen und vielem mehr. Es soll ein gemeinsamer Ort für Kinder mit und ohne Behinderung werden. Die Kinder können hier also eine schöne Zeit verbringen – während die Eltern bei Kaffee und Kuchen entspannen. Herrlich!
Die Tourdaten
Tour: Karte und Beschreibung gibt es bei Komoot (geht ohne einloggen, einfach nach unten scrollen)
Dauer: 4:57 h
Entfernung: 19 Kilometer
Höhenmeter: 90
Ausgangspunkt: Quedlinburg

Wichtig: Aus Datenschutzgründen ist die Karte nur als Foto eingebunden und damit nicht interaktiv. Um in die Karte hineinzuzoomen, bitte den Komoot-Link aus der Tourbeschreibung nutzen (geht auch ohne Anmeldung, einfach nach unten scrollen).
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Wer schreibt hier?
Mein Name ist Monika Herbst. Ich bin Journalistin, lebe in Braunschweig und verbringe meine Freizeit so oft es geht im Harz - mit Familienausflügen, Wanderungen, Mountainbiken und gutem Essen. Wo es im Harz am schönsten ist, könnt ihr in meinem Blog lesen. Mehr dazu:
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Wolfram (Sonntag, 21 April 2019 17:33)
Danke für diesen Wandertipp! Die Teufelsmauer steht immer mal wieder auf unserer Wanderwunschliste. Diesmal ging es von Thale aus, vorbei am Kloster Wendhusen, über die Teufelsmauer nach Neinstedt. Neu war für uns die neue Brücke mit dem direkten Zugang zum Marienhof. In der Mittagszeit haben wir uns bei einem preiswerten Imbiss für die Wanderung entlang der Bode nach Quedlinburg gestärkt. Auch dieser Abschnitt war neu für uns.
Also noch einmal danke für diesen Wandertipp und herzliche Grüße aus Halle
Wolfram
Monika (Donnerstag, 02 Mai 2019 09:37)
Hallo Wolfram,
vielen Dank für deinen Kommentar. Klasse, dann seid ihr dieselbe Tour andersrum gelaufen. Die Teufelsmauer gehört zu den schönsten Zielen im Harz, finde ich. Wir sind auch jedesmal begeistert.
Viel Spaß bei den nächsten Touren und herzliche Grüße nach Halle,
Monika
Andrea (Samstag, 17 August 2019 12:05)
Liebe Monika,
Ich mag die Teufelsmauer, es ist so ein schöner Platz und immer wieder gibt es Neues zu entdecken. Das Café ist ja ein guter Tipp, das werde ich mir merken. Erstmal schicke ich dir liebe Grüße ins benachbarte Braunschweig
Andrea
Monika (Montag, 19 August 2019 14:47)
Liebe Andrea,
ja, die Teufelsmauer ist echt eines der schönsten Wanderziele im Harz (oder besser am Harzrand) - finde ich auch. Lass es dir gut gehen im Café :)
Liebe Grüße, Monika