Wohin geht die nächste Wanderung?
Langsam wird es schwierig, neue Wanderziele im Harz zu finden – zumindest, wenn sie nicht allzu weit entfernt sein sollen. Was tun? Mein Sohn und ich bauen einen Stapel Harz-Reiseführer vor uns auf und schlagen jeweils blind eine Seite auf. Wir bleiben an der Burgruine Arnstein hängen, im Buch "111 Orte im Harz, die man gesehen haben muss".
Es sieht schön aus, wie sie da mitten in der hügeligen Landschaft herausragt, von Wiesen und ein paar Bäumen umgeben. So richtig im Harz liegt sie nicht mehr, eher am Harzrand. Unsere Wanderkarten enden alle kurz davor. Als wir vor Ort sind, haben unsere Smartphones kaum Empfang, so dass wir über die vorher runtergeladene Offline-Tour heilfroh sind. Spannend ist es auf jeden Fall...
Die Anfahrt ist weit, die Straßen abenteuerlich
Die Anfahrt macht nicht ganz so viel Spaß: Wir sind von Braunschweig aus fast 1,5 Stunden unterwegs. Die Burgruine liegt in der Nähe von Aschersleben. Am Ende wird die Fahrt ziemlich abenteuerlich, auf kurvigen, holprigen und zum Teil ziemlich steilen Straßen nähern wir uns dem Ziel.
Der größte Bison-Bestand in ganz Deutschland
Wir sind zu fünft unterwegs, davon zwei Jungs (9). Um sie während der Wanderung bei Laune zu halten, wählen wir die Burgruine als Ziel, nicht als Start. Stattdessen geht es am Reit- und Sporthotel Nordmann los. Nicht weit davon befindet sich die Stempelstelle 86 der Harzer Wandernadel: das Bisongehege. Dort angekommen, stoppt vor uns ein Pick-up, offensichtlich eine Führung über die Anlage. Wir schnappen auf, dass sie insgesamt 290 Tiere haben und dies der größte Bestand in ganz Deutschland sei.
Über eine grasbedeckte Allee zum Ziel
Einigermaßen beeindruckt wandern wir durch die hügelige Landschaft, vorbei an Wiesen und Feldern. Das letzte Stück zur Burg führt über eine grasbewachsene Allee. Was für ein wunderbar weicher Untergrund! Rechts und links davon wächst Weißdorn (das vermuten wir zumindest mit unseren bescheidenen botanischen Kenntnissen), ein paar Blüten zeigen sich schon. Die nächsten Tage und Wochen wird daraus bestimmt ein weißes Blütenmeer.
Was hat es mit dem Geheimgang auf sich?
Die Burg oder vielmehr die Reste befinden sich über dem Ort Harkerode auf einem 210 Meter hohen Berg. Man kann innerhalb der Burgmauern eine Treppe hochgehen und hat von den Fenstern einen weiten Blick ins Umland. Die Jungs sind begeistert: Während wir Erwachsenen in der Sonne liegen, laufen sie immer wieder die Treppe nach oben, erkunden den Keller und überlegen, was es wohl mit dem mysteriösen Geheimgang auf sich hat, der bei Google erwähnt wird.
Wir finden es nicht heraus, vermuten aber, dass sich der Eingang hinter dem mit Stacheldraht abgesperrten Gelände befindet und denken uns spannende Geschichten dazu aus. Ein tolles Ziel!
Die Tourdaten:
Tour: Karte und Beschreibung gibt es bei Komoot (geht ohne einloggen, einfach nach unten scrollen)
Dauer: 3:42 h
Entfernung: 13,7 Kilometer
Höhenmeter: 180
Ausgangspunkt: Stangerode
Wichtig: Aus Datenschutzgründen ist die Karte nur als Foto eingebunden und damit nicht interaktiv. Um in die Karte hineinzuzoomen, bitte den Komoot-Link aus der Tourbeschreibung nutzen (geht auch ohne Anmeldung, einfach nach unten scrollen).
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Wer schreibt hier?
Mein Name ist Monika Herbst. Ich bin Journalistin, lebe in Braunschweig und verbringe meine Freizeit so oft es geht im Harz - mit Familienausflügen, Wanderungen, Mountainbiken und gutem Essen. Wo es im Harz am schönsten ist, könnt ihr in meinem Blog lesen. Mehr dazu:
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Romy (Montag, 08 August 2022 20:48)
Wir besuchen sie einmal jährlich und sie verzaubert uns immer wieder. LG Romy