- Rundweg (8 bis 12 Kilometer, beliebig variierbar) zu einem Schaugehege mit Luchsen
- Burgberg mit Blick auf Bad Harzburg und das nördliche Harzvorland
- Rabenklippe mit Blick auf den Brocken
- Diverse Einkehrmöglichkeiten ("Aussichtsreich" auf dem Burgberg, Waldgaststätte Rabenklippe, Molkenhaus - Letzteres nur für die, die den weiteren Weg gehen)
- Diverse Stempel für die Harzer Wandernadel (siehe unten)
Ein Jagd-Konkurrent, der in Europa fast ausgerottet ist
Ein Luchs kann so sanft und entspannt wirken, dass man ihm am liebsten über das kuschelige Fell streicheln möchte. Dass das keine gute Idee ist, merkt man spätestens, wenn man ihm dabei zusieht, wie er sich anschleicht oder über ein Stück Fleisch hermacht. Nein, ein Luchs ist definitiv keine zu groß geratene Kuschelkatze, sondern ein Raubtier. Luchse sind die größten Wildkatzen Europas, ihre Schulterhöhe beträgt 50 bis 70 Zentimeter.
Vor 200 Jahren waren die Luchse in Mitteleuropa fast ausgerottet. Zu ihrer Nahrung zählen auch Rehe - sie waren damit ein Konkurrent des Menschen bei der Jagd. Seit den 1970er-Jahren werden Luchse in verschiedenen Ländern und Regionen Europas wieder angesiedelt, seit dem Jahr 2000 auch im Harz.
Besuch am Luchs-Schaugehege
Doch Luchse sind scheu und es ist fast unmöglich, sie in freier Wildbahn zu Gesicht zu bekommen. Als Pirsch- und Lauerjäger brauchen sie viel Deckung. Sie sind Einzelgänger und durchstreifen große Gebiete. Tagsüber halten sie sich manchmal auch auf Felsen und sonnigen Hängen auf.
Wer einen echten Luchs sehen will, wandert am besten zum Luchs-Gehege an der Rabenklippe in der Nähe von Bad Harzburg. Dort trennt nur ein Gitter die Tiere von den Besuchern. Wer sicher gehen will, die scheuen Tiere auch anzutreffen, kommt am besten zu einer der öffentlichen Luchsfütterungen, die jeweils mittwochs und samstags um 14.30 Uhr stattfinden.
13 Journalisten, viele Wege zur Rabenklippe
Der Journalistenverband hat zur Luchs-Wanderung geladen. 13 Kollegen aus ganz Niedersachsen – unter anderem aus Hannover, Göttingen und sogar aus Oldenburg – sind an diesem sonnigen September-Samstag nach Bad Harzburg gekommen, um über den Burgberg und das Kreuz des Deutschen Ostens zum Luchs-Gehege zu wandern.
Den Großteil der Strecke laufen wir gemeinsam, aber davon abgesehen bastelt sich jeder ein bisschen seine eigene Tour: Es geht zu Fuß oder mit der Seilbahn auf den Burgberg (Talstation am Kurpark) und es geht zu Fuß oder mit dem Bus zurück (Linie 875 ab Luchs-Gehege). Alle, die am Schluss noch dabei sind, laufen den zusätzlichen Abstecher über die Waldgaststätte Molkenhaus zurück (siehe Karte unten). Die Tour lässt sich beliebig variieren – was wir definitiv nutzen.
Ein echter Harzer im Gepäck
Auch aus Goslar waren Kolleginnen dabei - und weil es zu einem richtigen Harz-Ausflug dazu gehört, hatten sie für jeden ein kleines Fläschchen Schierker Feuerstein dabei. Ein Apotheker aus Schierke - also aus dem Harz - hatte den Kräuterlikör einst entwickelt und gegen Magenprobleme verschrieben. Wir waren also medizinisch bestens versorgt.
Viele Attraktionen und viele Menschen
Ich habe den Harz selten so wuselig erlebt. An der Gaststätte Rabenklippe ist die Terrasse voll. Kein Wunder, bei so vielen Attraktionen: Rabenklippe und Luchs-Schaugehege sind nur wenige Schritte entfernt, die milde Spätsommer-Sonne und die freie Sicht auf den Brocken gibt es als Extra. Die Rabenklippe selbst lässt sich über eine kurze Leiter besteigen. Eigentlich kein Problem, es sei denn, man ist nicht schwindelfrei, wie eine der Besucherinnen. Mutig klettert sie trotzdem hoch, wenn auch nur für ein schnelles Foto.
Essen für uns - und für die Luchse
Leider bekommen die Luchse ziemlich zeitgleich mit uns ihr Essen serviert. Zum Glück erzählt der Nationalpark-Mitarbeiter noch eine Weile, bevor er die Tiere füttert. So kommen wir am Ende (mit etwa 25 Minuten Verspätung) gerade rechtzeitig, um zu erleben, wie er sich Plastikhandschuhe überzieht, nacheinander riesige Fleischstücke aus einer blauen Kiste angelt und durch eine Luke in das Gehege wirft. Die Luchse ziehen jeder mit einem Stück Fleisch im Maul ab und suchen sich ein ruhigen Plätzchen, um es zu vertilgen - wobei ruhig relativ ist, wenn man von so vielen Menschen beobachtet wird.
Zum Abschluss: Luchse ohne Zaun
Es ist spannend, sich die schönen Tiere in echt anzusehen. Aber ohne Zaun dazwischen wäre auch schön. Netterweise hat der Nationalpark dafür ein paar Nahaufnahmen zur Verfügung gestellt:

Luchsfütterung Rabenklippe
- Luchsfütterungen: Jeweils mittwochs und samstags um 14.30 Uhr.
- Weitere Informationen gibt es beim Nationalpark Harz - über das Luchs-Gehege, das Luchs-Projekt und über die acht Kilometer lange Wanderung zum Luchs-Gehege (unsere 11,7-Kilometer-Tour, siehe Komoot unten)
Stempelstellen Harzer Wandernadel
Wer für die Harzer Wandernadel stempelt, wird hier fündig:
Die Tourdaten:
Tour: Karte und Beschreibung gibt es bei Komoot (geht ohne einloggen, einfach nach unten scrollen)
Dauer: 3:26h
Entfernung: 11,7 Kilometer (die offizielle acht Kilometer-Tour siehe "Luchsfütterung Rabenklippe", und "Wanderung zum Luchs-Gehege)
Höhenmeter: 310
Ausgangspunkt: Bushaltestelle Berliner Platz
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Wer schreibt hier?
Mein Name ist Monika Herbst. Ich bin Journalistin, lebe in Braunschweig und verbringe meine Freizeit so oft es geht im Harz - mit Familienausflügen, Wanderungen, Mountainbiken und gutem Essen. Wo es im Harz am schönsten ist, könnt ihr in meinem Blog lesen. Mehr dazu:
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