Schon wieder zu spät...
Eigentlich wollte ich im Frühsommer eine Wanderung zu den Harzer Bergwiesen machen - dann, wenn die vielen Kräuter in bunten Farben blühen. Aber ich bin wieder mal zu spät dran - wie schon vergangenes Jahr beim Höhenwanderweg um Sankt Andreasberg. Macht aber nichts, denn die Bergwiesen um Benneckenstein sind auch im frühen Herbst wunderschön. Und ein bisschen Farbe gibt es auch noch...
Bergwiesen sicherten das Überleben im Harz
Über 100 Pflanzenarten sollen auf den Bergwiesen im Harz blühen, darunter viele seltene Arten. Die Bergwiesen, die wir heute vor allem wegen ihrer biologischen Vielfalt schätzen - und als bedrohten Lebensraum europaweit schützen - sicherten früher den armen Bergleuten im Harz das Überleben. Die Familien legten die Wiesen an, um ihre Kühe, Schafe und Ziegen zu füttern.
Nur eine Ernte pro Jahr, wegen des rauen Klimas
Wegen des rauen Bergklimas konnten sie die Wiesen nur einmal im Jahr mähen. Die Ernte war wichtig, um Heu als Futter für den Winter zu gewinnen. Jeder Halm war kostbar. Das alles erfährt man auf den Tafeln des rund fünf Kilometer langen Bergwiesen-Lehrpfads in Benneckenstein.
Das Tuten der Brockenbahn begleitet uns
Auf diesem Lehrpfad wandere ich an einem angenehm milden Septembertag gemeinsam mit meinem Mann und meinem Sohn (7). Wir laufen an Waldrändern und Bergwiesen entlang und ein kurzes Stück durch einen Fichtenwald. Eine angenehme Stille umfängt uns - zumindest in den Momenten, in denen unser Kind kurz sein fröhliches Geplapper unterbricht. Er ist ja sonst kein Wanderfan, aber hier gefällt es ihm. Ab und zu tutet die Brockenbahn.
Benneckenstein - ein Bergdorf mit steilen Anstiegen
Nach etwa einem Drittel der Strecke haben wir einen schönen Blick auf Benneckenstein und die Häuser und den Kirchturm dort. Benneckenstein ist ein Bergdorf, wie man es in den Alpen nicht besser finden könnte: mit engen Kurven, schmalen Straßen und steilen Anstiegen.
Über dem Bergdorf thront die Brockenkuppel mit dem Sendemast. Nebenan befindet sich der Wurmberg (auf diesem Foto nicht zu sehen), dessen braune Streifen den Verlauf der Skipisten im Winter markieren.
Tanzende Distelsamen und gepresste Heuballen
Weiße Distelsamen tanzen langsam durch die Luft. Auf den Wiesen blühen zwar keine Blumen mehr, dafür liegt dort das zu Rundballen gepresste Heu - der Futtervorrat für den Winter. In der Ferne weiden Schafe.
Die Tourdaten
Unsere Tour: Karte und Beschreibung bei Komoot (geht auch ohne Anmeldung, einfach nach unten scrollen)
Dauer: rund 1,5h
Entfernung: rund 5km
Höhenmeter: 70
Weitere Informationen:
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Wer schreibt hier?
Mein Name ist Monika Herbst. Ich bin Journalistin, lebe in Braunschweig und verbringe meine Freizeit so oft es geht im Harz - mit Familienausflügen, Wanderungen, Mountainbiken und gutem Essen. Wo es im Harz am schönsten ist, könnt ihr in meinem Blog lesen. Mehr dazu:
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