Wandern ausnahmsweise ohne Flunsch
Wenn wir das Wort "Wandern" in seiner Gegenwart auch nur erwähnen, zieht unser Sohn (6) regelmäßig einen Flunsch. Anders ist es, wenn seine Freunde mitkommen. Dann machen ihm die Harz-Touren auf einmal richtig Spaß. Auf der gemeinsamen Wanderung zum Achtermann meckert er jedenfalls kein einziges Mal. Aber die Tour ist auch perfekt für Kinder...
Kurzer Weg, kostenloser Parkplatz
Der Achtermann ist mit 925 Metern einer der höchsten Berge im Harz. Wir parken in Oderbrück, direkt an der B4, auf dem (kostenlosen) Parkplatz. Von dort sind es nur 2,4 Kilometer bis zum Gipfel. Der Weg ist prima ausgeschildert.
Frühjahrsputz und zwitschernde Vögel
Auf den ersten Metern in Oderbrück kommen wir an einigen Vereinshütten und -häusern vorbei. Überall wuseln fleißige Helfer, schneiden im Garten Äste zurück oder putzen den Balkon mit dem Hochdruckreiniger. Sie machen die Unterkünfte fit für sie Saison. Und auch die Natur zeigt sich frühlingshaft: Vögeln zwitschern, es riecht nach Nadelbäumen. Bei unter 10 Grad können wir aber unsere warmen Jacken noch ganz gut gebrauchen. Wir überqueren einen kleinen, plätschernden Bach.
Schnee? Nein, danke...
Es geht kontinuierlich bergauf. Die Wege sind breit, mit großen Steinen durchsetzt. Wir finden noch ein paar Schneereste an der Seite. Aber selbst die Kinder haben jetzt im April keine Lust mehr auf Schneeballschlacht und stapfen stattdessen weiter munter den Berg hoch.

Tattoo für den Handrücken
Am Fuße des Achtermanns steht eine Schutzhütte. Dort gibt es den Stempel für die Harzer Wandernadel. Für die Kinder ist klar, das der schicke Stempelabdruck unbedingt auch auf die Handrücken muss. Ist ja mindestens so schick wie ein Tattoo. Dann geht es die letzen Meter auf den Berg. Der steile Anstieg ist mit einem Geländer gesichert. Von Oderbrück aus haben wir rund eine Stunde gebraucht.

Blick auf Wurmberg und Brocken
Geschafft! Oben auf dem Achtermann erwartet uns eine felsige Kuppe mit weitem Blick über den Harz. Wir sehen den Wurmberg und den Brocken. Wir haben Glück: Der Wind macht gerade Pause und so können wir oben picknicken. Die Kinder finden es toll: Sie klettern auf den Felsen rum und suchen nach Steinen.
Kahle Fichten und neues Grün
Wir gehen denselben Weg wieder zurück. Alternativ kann man auch weiter nach Königskrug laufen, das sind zwei Kilometer. Der Weg soll allerdings weniger interessant sein. Von Königskrug aus kann man - wenn man mit müden Kindern unterwegs ist - mit dem Bus zum Ausgangspunkt nach Oderbrück zurückfahren. Viele der Fichten, die wir unterwegs sehen, sind kahl. Wir sind im Nationalpark-Gebiet, der Borkenkäfer hat hier seine Spuren hinterlassen. Aber es ist schön zu sehen, wie sich die Natur selbst reguliert und mittlerweile von unten neues Grün nachwächst.

Nervenkitzel für Mountainibiker
Der steindurchsetzte Weg ist auch bei Mountainbikern beliebt - allerdings nicht ganz einfach, wie man auch an deren konzentrierten Gesichtern erkennt.
Staudämme für Kinder
Vom Flussbett können sich die Kinder kaum trennen. Sie bauen dort kleine Staudämme.
Fazit:
Kurze, abwechslungsreiche Tour mit tollen Ausblicken für die Erwachsenen und natürlichen Spielmöglichkeiten für Kinder. Für Kinderwagen oder Buggys nicht geeignet.
Weitere Informationen
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Wer schreibt hier?
Mein Name ist Monika Herbst. Ich bin Journalistin, lebe in Braunschweig und verbringe meine Freizeit so oft es geht im Harz - mit Familienausflügen, Wanderungen, Mountainbiken und gutem Essen. Wo es im Harz am schönsten ist, könnt ihr in meinem Blog lesen. Mehr dazu:
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Barbara (Montag, 05 September 2016 12:29)
Liebe Monika, zum Achtermann wollen wir demnächst wandern, aber vom Königskrug aus oder ist der Weg von Oderbrück deutlich schöner? Vom Königskrug aus sind auch die Hahnenkleeklippen (Stempelstelle 75) schnell erreicht, wir möchten beides kombinieren - Achtermann und Hahnenkleeklippen.
Liebe Grüße von Barbara
Monika (Dienstag, 06 September 2016 13:54)
Liebe Barbara,
jetzt weiß ich ja, dass du fit bist ;) Ihr könntet also auch in Oderbrück starten und dann erst auf den Achtermann und dann zu den Hahnenkleeklippen wandern. Ich hatte damals gelesen, dass die Strecke ab Oderbrück landschaftlich schöner sein soll als die ab Königskrug... Wie auch immer ihr euch entscheidet: Ich wünsche euch eine tolle Tour!
Liebe Grüße, Monika