Bad Harzburg: Sonntags-Spaziergang zum Molkenhaus

Wer Sonntagnachmittag unentschieden ist, ob er lieber gemütlich Kaffee trinken möchte oder doch noch in die Natur, ist in Bad Harzburg gut aufgehoben. Da lässt sich nämlich beides verbinden. Als Ziel bietet sich zum Beispiel das Molkenhaus an: Die Wald-Gaststätte erreicht man vom Großparkplatz in Bad Harzburg zu Fuß in einer knappen Stunde - zum Beispiel über die ehemalige Rodelbahn. 

Kopf und Nase frei

Den Frühling sucht man hier allerdings noch vergebens. Noch dominiert Grau-Braun, nur ein paar Fichten sorgen für ein wenig dunkles Grün (und Spaziergänger für ein bisschen Rot). Dafür lässt die Bewegung die letzten Gedanken an die zurückliegende Arbeitswoche verschwinden. Und die Bronchien werden mit sauberer Waldluft verwöhnt. Fast alle Entgegenkommenden zücken ihre Taschentücher. Noch hat sich der letzte Winter-Schnupfen nicht ganz verabschiedet. Entgegenkommende gibt es hier viele. Wer alleine unterwegs ist und sich den Fuß bricht, braucht sich keine Sorgen zu machen, dass er hier nicht gefunden wird.  

Schnee- und Eisreste - der Winter gibt noch nicht auf

Oben angekommen, findet man noch Spuren des Winters: ein kleines Schneefeld vor der Bushaltestelle am Molkenhaus (der Bus hat noch Winterpause und fährt erst ab April wieder) und der kleine Teich hinter der Gaststätte, der teilweise noch zugefroren ist - sehr zur Freude der beiden Jungs, die Steine auf das Eis werfen und schauen, ob es bricht. 

Der schönste Trail ist für Mountainbiker verboten

Für eine Pause im Molkenhaus reicht diesmal die Zeit nicht. Aber ich kann die Waldgaststätte von meinem letzten Besuch sehr empfehlen (siehe: Kindertaugliche Wanderung zum Molkenhaus) - und auch den Rückweg über die Ettersklippe, der beim letzten Mal unsere Aufstiegsroute war. Der Weg ist am Verbotsschild für Mountainbiker am Einstieg gut zu  

erkennen. Es ist definitiv der schönste Weg - keine Forst-Autobahn, wie die Mountainbiker zu den breiten, langweiligen Forststraßen im Wald gerne sagen - sondern ein netter kleiner Pfad. Für Mountainbiker ein Traum, aber eben offiziell verboten. Dabei ist dieses Verbot vollkommen unnötig. Ich bin auf dem Weg die ganze Zeit über alleine - im Gegensatz zum Hinweg auf der alten Rodelbahn, wo mir ständig jemand begegnet ist.

Mountainbiker und Wanderer auf einem Weg

Irgendwann kommt dann doch ein Mountainbiker von hinten angefahren. Er bleibt mit weitem Abstand stehen und wartet, bis ich am Ende auf den breiteren Weg eingebogen bin. Wir kommen problemlos gemeinsam klar. Warum hier eine Gruppe von Waldbesuchern ausgeschlossen werden muss, ist mir ein Rätsel...  

Fazit: 

Eine sehr schöne und kurze Tour, die sich auch spontan am Nachmittag noch machen lässt. 

Infos: Der Spaziergang zum Molkenhaus

  • Die schönsten Wege zur Waldgaststätte Molkenhaus: Ausgangspunkt ist der kostenlose Großparkplatz an der B4. Einfach über die Fußgängerbrücke auf die andere Seite der Hauptstraße wechseln. In knapp einer Stunde Fußweg geht es über die alte Rodelbahn (Weg Nr. 11A, ausgeschildert) zum Molkenhaus. Für den Rückweg bietet sich der Weg über die Ettersklippe nach Bad Harzburg an (am Einstieg mit dem Luchs-Symbol und dem MTB-Verbotsschild gekennzeichnet, sonst auch mit dem weißem Teufel auf grünem Hintergrund). Vorschläge für weitere Routen gibt es auf der Webseite des Molkenhauses.
  • Öffnungszeiten Molkenhaus: November bis März, täglich 11 bis 16.00 Uhr, ab April täglich 10 bis 17.30 Uhr. Donnerstag Ruhetag (außer an Feiertagen). 

Was kann man in Bad Harzburg sonst unternehmen?

  • Viel! Für Wanderer empfiehlt es sich, auch die andere Seite der B4 zu erkunden. Im Riefentalbach führt ein wunderschöner Weg direkt am Bach entlang (Foto) Richtung Torfhaus. Schön auch für Kinder: Dort gibt es einen empfehlenswerten Erlebnispfad zum Thema Wildkatzen. Er startet direkt am Großparkplatz. 2,5 Kilometer mit 10 Informationsstationen, an denen man z.B. erfährt, wie sich Wild- und Hauskatzen voneinander unterscheiden und warum es als Kompliment gilt, wenn es in einer Waldregion Wildkatzen gibt (sie sind nämlich durchaus wählerisch). 
  • Mountainbiker bekommen hier einen kleinen Einblick: Mountainbiken Bad Harzburg: Genusstour und Mutprobe
  • Noch mehr schöne Ziele: Der Baumwipfelpfad, das Gasthaus "Aussichtsreich" auf dem Burgberg und das Haus der Natur. 

Weitere Beiträge:

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Elfenstein bei Bad Harzburg: Auf Stempeljagd im Harz
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Wer schreibt hier?

Mein Name ist Monika Herbst. Ich bin Journalistin, lebe in Braunschweig und verbringe meine Freizeit so oft es geht im Harz - mit Familienausflügen, Wanderungen, Mountainbiken und gutem Essen. Wo es im Harz am schönsten ist, könnt ihr in meinem Blog lesen. Mehr dazu:

Harzlust - die Idee hinter dem Blog.


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Kommentare: 2
  • #1

    Barbara (Dienstag, 06 September 2016 13:19)

    Zweimal sind wir im Molkenhaus eingekehrt und waren begeistert von Lage, Atmosphäre und Küche. Ein anderes, sehr hübsch gelegenes Waldgasthaus ist das Gasthaus Plessenburg bei Ilsenburg.

  • #2

    Monika (Dienstag, 06 September 2016 13:56)

    Vielen Dank für deine Eindrücke, liebe Barbara. Das Gasthaus Plessenburg mag ich auch sehr gerne - da waren wir früher (bevor es diesen Blog gab) öfter...