Kloster Wöltingerode, Sigmar Gabriel und der Harlywald

"Geschlossene Gesellschaft! Zutritt verboten" - das stand im August 2012 auf einem Schild vor  dem Zugang zum Klosterhotel Wöltingerode. Damals hat Vizekanzler und SPD-Chef Sigmar Gabriel seine Hochzeit im Kloster Wöltingerode gefeiert. Das Klostergut gehört zu Goslar, der Stadt im Norden des Harzes, in der Gabriel geboren wurde. Und was machen wir hier? Statt nach Polit-Prominenz suchen wir nach dem Frühling...

 

Außenansicht Klosterhotel Wöltingerode
Klosterhotel Wöltingerode

Mildes Harzvorland statt rauer Oberharz

So langsam reicht es mit Winter. So beschließen mein Mann, mein sechsjähriger Sohn und ich, um die Schneereste im Oberharz einen Bogen zu machen und stattdessen im Harzvorland nach ersten Frühlingsspuren zu suchen.

 

Unser Ziel ist der Harlywald, nördlich von Goslar und gleich hinter dem Klostergut Wöltingerode. Der Höhenzug dort ist sechs Kilometer lang und im Durchschnitt einen Kilometer breit. Okay, der höchste Berg dort, der Harlyberg, kann es mit seinen 256 Metern nicht ganz mit dem höchsten Berg im Harz aufnehmen, dem 1141 Meter hohen Brocken. Dafür ist das Klima auf dem Harlyberg deutlich milder. Allerdings waren wir dann doch etwas zu früh dran mit unserer Suche nach dem Frühling...

Schild im Wald. Aufschrift: "Harly Turm. Schöne Aussicht. 50 Meter"
Harly-Turm
Noch hat die Saison im Harly-Turm nicht begonnen. Der Turm wurde 1986 nach aufwändiger Restaurierung wieder geöffnet

Heute noch ohne Aussicht und ohne Kaffeeduft

Der Harlyturm soll im Frühjahr öffnen. Noch ist er geschlossen. Deshalb ziehen wir ohne den versprochenen Blick auf den Harz wieder von dannen. Vom Fuß des Turmes aus sieht man nicht viel mehr als die Bäume, die man direkt vor der Nase hat. 

 

Vom Kaffeeduft kann man nur träumen (der Turm wird bewirtschaftet)... Übrigens zeigt eine gehisste Fahne, wann der Turm geöffnet ist. Ostern soll es losgehen, erfahre ich von ein paar Wanderern. Und dann zeigt sich vielleicht auch schon das erste Grün in dem schönen Mischwald. 

Harlywald nördlich von Goslar/ Harz
Bis der Frühling kommt, sind Farbtupfer in Mischwäldern rar...
Baum mit Moos
Ein bisschen Grün finden wir dann doch...
Schneeglöckchen
Und tatsächlich noch Anzeichen für den nahenden Frühling...

Brot aus der Klosterbäckerei

Etwa 30 Minuten läuft man vom Klostergut Wöltingerode bis zum Harlyturm, zu dem von der Hauptstraße verschiedene Wege abzweigen. Die Klosteranlage selbst kann man über den Kostererlebnisweg erkunden, der über das Gelände führt. Allein die Klostermauer ist fast einen Kilometer lang.

 

Seit 2007 wird das ehemalige Konventsgebäude als Hotel geführt. Es hatte bis dahin eine wechselvolle Geschichte, zuletzt nutzten es die Schüler der Berufsakademie. Wir besichtigen die romanische Kirche, kaufen Brot in der Klosterbäckerei und suchen auch im Klostergarten noch vergeblich nach den ersten Frühlingsspuren... Klar, dass wir bald wieder kommen, um diese Oase in Grün zu erleben. 

Kloster Wöltingerode
Kloster Wöltingerode
Das Einfahrtstor vom Klostergut aus. Im Hintergrund der Harlywald.
Das Einfahrtstor vom Klostergut aus. Im Hintergrund der Harlywald.

Weitere Informationen

Wandern: 

Drei verschiedene Wanderungen durch den Harlywald, sowie ausführliche Informationen zu Flora, Fauna und Historie gibt es in dieser Broschüre des BUND als pdf zum Download.

 

Harlyturm: 

Der Harlyturm ist an Sonntagen von 10 bis 17 Uhr geöffnet, wenn die Fahne gehisst ist. Weitere Infos unter http://igv-vienenburg.de/der-harlyturm.

 

Kloster Wöltingerode:

Klostergut und -brennerei oder Klosterhotel (Wöltingerode 1 bzw. 3, Goslar, Ortsteil Vienenburg) 

Weitere Beiträge:

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Burgberg: Frühstück mit Aussicht
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Selketal: Morgendunst und Burg-Abenteuer


Wer schreibt hier?

Mein Name ist Monika Herbst. Ich bin Journalistin, lebe in Braunschweig und verbringe meine Freizeit so oft es geht im Harz - mit Familienausflügen, Wanderungen, Mountainbiken und gutem Essen. Wo es im Harz am schönsten ist, könnt ihr in meinem Blog lesen. Mehr dazu:

Harzlust - die Idee hinter dem Blog.


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