Skifahren im Harz: Der frühe Vogel auf dem Wurmberg

Sessellift Hexenexpress Harz/ Wurmberg

Echte Berge statt Skihalle

Die beiden Flensburger sind guter Dinge. Sie stehen in der Schlange vor dem Vierer-Sessellift am Hexenritt und freuen sich über das Skigebiet am Wurmberg. Vier Stunden haben sie mit dem Auto hierher gebraucht. Im Vergleich zu einer Fahrt in die Alpen ein Klacks. Eigentlich wollten sie in eine Skihalle fahren, dann kamen sie auf die Idee mit dem Wurmberg. Sie sind begeistert, im Norden ein so schönes Skigebiet vorzufinden. 

Bunt gekleidete Skifahrer im Harz/ Wurmberg

Gesperrte schwarze Piste und fehlender Service

Doch die Stimmung ist an diesem Wochenende nicht bei allen Wurmberg-Besuchern so gut. Ein Snowboarder schimpft, weil die einzige schwarze Piste für ein Rennen gesperrt ist. Dabei ist er eigens wegen der schwarzen Piste gekommen und hat am Abend vorher extra noch die Internet-Seite der Seilbahn gecheckt. Dort stand zu dem Zeitpunkt nichts von einer Sperrung. 

Ein Papa mit zwei kleinen Kindern sucht fieberhaft nach einem Mitfahrer für den Vierer-Sessellift. Alleine schafft er es nicht, die beiden Kleinen in den Sessel zu hieven. Und während in Österreich eigentlich immer ein netter Seilbahn-Mitarbeiter beim Einsteigen hilft, müssen die Gäste am Wurmberg selbst sehen, wie sie klarkommen.

 

Auch diejenigen, die morgens bei Temperaturen deutlich unter null Grad gut 30 Minuten im Sessellift ausharren mussten, weil dieser, wie so oft, aufgrund technischer Probleme stillstand, waren nicht alle gut gelaunt. 

Wurmberg-Alm. Harz/ Braunlage

Beschneite Pisten in gutem Zustand

Nach wie vor läuft nicht alles rund in dem Skigebiet, das in der Saison 2013/ 2014 modernisiert und erweitert wurde. Dabei hat der Wurmberg viel zu bieten: Insgesamt 15 Pisten in allen Schwierigkeitsgraden gibt es, darunter besagte schwarze Piste.

 

Und durch den neuen Hexen-Express, einem Vierer-Sessellift, kommt man selbst am Wochenende ohne lange Wartezeiten auf den Berg - sofern es nicht gerade wieder technische Probleme gibt.

 

Die Pisten sind dank Beschneiung in gutem Zustand. Und wer, wie wir, mit kleinen Kindern unterwegs ist, weiß es zu schätzen, dass es neben den Tageskarten auch Karten für nur drei oder vier Stunden gibt. 

Lange Warteschlange an der Talstation der Wurmberg-Seilbahn. Harz/ Braunlage

Früh aufstehen oder Geduld mitbringen

Wer am Wochenende zum Wurmberg fährt, sollte zeitig aufstehen - oder Geduld mitbringen. Wir haben uns für Ersteres entschieden, auch wenn es hart ist, wenn am Wochenende um 6.30 Uhr der Wecker klingelt. Aber so waren wir um 8.30 Uhr, kurz vor Liftstart, an der Wurmbergseilbahn und konnten ohne langes Anstehen nach oben fahren. 

 

Als wir nach unserem "Skitag" um kurz vor 12 Uhr wieder an der Talstation ankommen, wissen wir, dass sich das Aufstehen gelohnt hat. Die Warteschlangen an den Kassenhäuschen und auch an den Gondeln sind mittlerweile so lang, dass sie sich um einige Kurven winden.

Schild mit der Aufschrift: "Wir bieten an • Coffee to go. Tee • kalte Getränke..."

"Coffee to go" ist gefragt

Der "Coffee to go" vom Laden nebenan findet reißend Absatz unter den Wartenden. Manche stärken sich mit Pommes. 

Kaiserschmarrn mit Rosinen

Winterzauber und Kaiserschmarrn

Uns ist Kaiserschmarrn lieber. Den gibt es später Zuhause, er gehört zu einem gelungenen Skitag einfach dazu. Als wir losfahren, fallen dicke Schneeflocken vom Himmel. Die Straßen sind wie immer top geräumt. Rechts und links der Straßen türmt sich der Schnee. Schön sehen sie aus, die Schneeberge. So wie auf den alten Postkarten von Braunlage. 

Weitere Infos:

Anfahrt/ Parken:

• Wer mit dem Auto kommt, kann in der Ortsmitte von Braunlage auf dem Großparkplatz an der Talstation der Seilbahn parken ("Am Amtsweg") oder zum Hexenritt-Parkplatz fahren (ab Ortsmitte Richtung Schierke, kurz hinter dem Ortsende von Braunlage links abbiegen auf die Große Wurmbergstraße). Skischule und Snowtubing-Gelände liegen direkt am Hexenritt-Parkplatz. Auf beiden Parkplätzen gibt es Parkgebühren (Tageskarte jeweils 5 Euro). Weitere Infos zur Parksituation, die am Wochenende oft angespannt ist, siehe: Problem für Langschläfer: Parkchaos am Wurmberg. Eine Übersicht über alle Parkplätze gibt es auf der Webseite der Stadt Braunlage.

 

Öffentliche Verkehrsmittel: Ab Bahnhof Bad Harzburg fährt einmal pro Stunde der Bus der Linie 820 nach Braunlage. Die Haltestelle "Eisstation" ist 100 Meter von der Talstation der Wurmberg-Seilbahn entfernt. Die Fahrt dauert circa eine halbe Stunde. Weitere Informationen unter KVG Braunschweig. 

 

Öffnungszeiten Lifte: 

Gondelbahn ab Ortsmitte Braunlage: 8.45 Uhr bis 16.10 Uhr

Sesselbahn und weitere Lifte ab Parkplatz Hexenritt: 9 Uhr bis 16 Uhr

 

Preise:

• Skipass für drei Stunden: 19 Euro (Erwachsene), 15 Euro (Studenten/ Schüler), 9 Euro (Kinder ab sechs Jahren)

• Skipass für einen Tag: 31 Euro (Erwachsene), 23 Euro (Studenten/ Schüler), 15 Euro (Kinder ab sechs Jahren)

 

Weitere Informationen zum Skigebiet gibt es auf der Seite der Wurmbergseilbahn Braunlage.

Weitere Beiträge:

Parkplatz am Hexenritt Wurmberg
Parken am Wurmberg - nix für Langschläfer
Panorama-Abfahrt Wurmberg/ Harz
Ein toller Skitag am Wurmberg!


Wer schreibt hier?

Mein Name ist Monika Herbst. Ich bin Journalistin, lebe in Braunschweig und verbringe meine Freizeit so oft es geht im Harz - mit Familienausflügen, Wanderungen, Mountainbiken und gutem Essen. Wo es im Harz am schönsten ist, könnt ihr in meinem Blog lesen. Mehr dazu:

Harzlust - die Idee hinter dem Blog.


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Kommentare: 4
  • #1

    Kathrin (Montag, 14 März 2016 11:10)

    Ich war gestern zum ersten Mal zum Skifahren auf dem Wurmberg und habe ähnliche Erfahrungen wie du gemacht. Allerdings war es nicht so voll. Da es morgens noch sehr nebelig war, fuhr ich erst am späten Vormittag hin. Der Hexenritt-Parkplatz war nur ca. zur Hälfte gefüllt. Es waren zwei längere Pisten geöffnet, die das Skigebiet wirklich attraktiv machen. Bis auf die technischen Probleme (die es auch gestern in kleinem Ausmaß gab), das fehlende Alpenpanorama (das lässt sich ja nicht ändern ;-)) und die verbesserungswürdige Gastronomie war ich wirklich positiv überrascht! Ich werde wiederkommen!

  • #2

    Monika (Montag, 14 März 2016 19:10)

    Hallo Kathrin,
    vielen Dank für deinen Kommentar und deine Eindrücke. Da haben wohl viele Wintersportler inzwischen ihre Ski schon wieder zurück in den Keller gepackt...
    Viele Grüße,
    Monika

  • #3

    Barbara (Sonntag, 04 September 2016 16:01)

    Im Winter mag das Skigebiet überzeugen, im Sommer (waren gestern dort) wirkt der kahle Berg mit Skilift, Schneemaschinen, einem verwaisten Gasthaus und vor allem mit dem riesigen Parkplatz (im Sommer gebührenfrei) unwirtlich und einfach nur wie eine große Naturverschandelung. Idyllisch ist es gleich nebenan am Kaffeehorst (Stempelstelle 18 der Harzer Wandernadel).

  • #4

    Monika (Sonntag, 04 September 2016 20:32)

    Tatsächlich waren wir im Sommer noch nie am Wurmberg, aber ich kenne den Anblick von Skigebieten im Sommer aus den Alpen und kann den Eindruck daher gut nachvollziehen. Da wird einem sehr drastisch die Kehrseite des Alpinsports vor Augen geführt...