Als wir morgens vom Selketaler Waldgasthof aus loswandern, sehen wir mit Tau benetzte Spinnweben auf der Wiese glitzern. Ein typisches Merkmal des Altweibersommers. Die jungen Spinnen wollen an den langen Silberfäden hinaus in die Welt ziehen. Der Wind bläst sie weg, bis sie einen Platz gefunden haben, an dem sie ihr Netz bauen können. Auch wir nutzen die Schönwetterperiode, um uns von unseren Füßen wegtragen zu lassen...




Die Route: Vom Selketaler Waldgasthof geht es durch das Selketal bis zur Jugendherberge Falkenstein (knapp 10 Kilometer plus 2 Kilometer für den Abstecher zur Burg) - immer an der plätschernden Selke entlang. Der Weg ist durchgehend für Kinderwagen/ Buggys geeignet, zumindest, wenn deren Reifen groß genug für Forstwege sind. Anfangs laufen wir durch dichten Laubwald, u.a. mit Buchen, Eichen, Birken, Holundersträuchen und Ahorn. Kurven und sanftes auf und ab sorgen für immer neue Blicke.
Mit großen Augen beobachtet unser Sohn einen Salamander, der träge auf dem Weg entlang kriecht. Hinter der (inzwischen geschlossenen) Selkemühle weitet sich das Tal. Im Naturschutzgebiet "Unteres Selketal" werden auf Schildern die Besonderheiten von Bergahorn und Co. erklärt. Es wird voller: Ab der Selkemühle kommen uns viele Radfahrer entgegen. Ein Stück hinter dem Familienhotel Thalmühle zweigt der Pfad zur Burg Falkenstein ab. Es geht einen Kilometer lang ziemlich steil nach oben. Aber auch dieses Stück ist mit einem geländegängigen Kinderwagen gut zu schaffen. Ein paar hundert Meter hinter dem Abzweig liegt die Jugendherberge.
Anschauen: Der Aufstieg zur Burg Falkenstein lohnt sich. Eine reich gedeckte Tafel im Rittersaal und eine Kammer mit altem Himmelbett geben Einblick in das frühere Leben auf der Burg. Spannend für Kinder: Die Geschichte um den Schatz, den die Eigentümer während des zweiten Weltkriegs teils vergraben und teils in einem Geheimzimmer versteckt haben. Auch für die beeindruckende Falknerei-Vorführung sollte man etwas Zeit einplanen (Mehr dazu: Burg Falkenstein: Seeadler im Sturzflug)
Weiterlesen:
1. Etappe, Selketal-Stieg: Kurort-Charme & Industriegeschichte
3. Etappe, Selketal-Stieg: Ameisenberge & Mönchskutten
Einen Überblick über die komplette dreitägige Selketal-Stieg-Rundwanderung gibt es hier: Selketal-Stieg: Drei Tage Wanderglück
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