Am Tag danach, kurz nach dem Aufwachen: "Mama, wann fahren wir endlich wieder zu der Seilbahn?" Am Tag danach, kurz vor dem Einschlafen: "Mama, wann fahren wir endlich wieder zu der Seilbahn?" Mein Sohn (4), war nach dem Besuch im Ilsenburger Kletterpark definitiv angefixt - wenn auch nicht vom Klettern.
Anfangs guckte er ziemlich skeptisch auf die Gurte, die ihn sicherten. Wir hatten uns relativ spontan Freunden angeschlossen. Deren Jungs (6 und 8 Jahre alt), wollten im "Erlebniswald Ilsetal" klettern. Mein Sohn erreichte mit seinen 1,16 Metern gerade so die Mindestgreifhöhe von 1,40 Metern, um Seile und Griffe zu erreichen. Aber natürlich wollte er lieber mit den großen Jungs mitklettern, als mit Mama zu wandern. Also versuchten wir es. Für manche Kletterpartien war er dann aber doch noch etwas zu klein, erreichte das Halteseil oben nicht oder schaffte es an den Plattformen nicht alleine, seinen Haken weiterzuführen, weil die Vorrichtung für ihn zu weit oben angebracht war. Die Runde war für ihn und den 6-Jährigen eine ziemliche Herausforderung. Aber am Ende haben sie es doch geschafft.
Uns erwarteten zwei Parcours mit jeweils zwölf Kletter-Elementen, die angenehm dicht über dem Boden geführt wurden. Nach einer kurzen Einführung ging es los - über wackelige Bretter, gespannte Seile und Seilschlingen.

Am Ende wurde es richtig schwierig: Es galt, mehrere etwa einen halben Meter breite Bretter, die mit Seilen verbunden waren, zu überwinden. Auf den Brettern waren Griffe wie auf einer Kletterwand befestigt. Nur wackelte alles ziemlich und die beiden Kleineren schafften es nicht, das Halteseil oben zu greifen. Irgendwann ging nichts mehr, weder vor noch zurück. Bei dem Sechsjährigen kullerten Tränen. Sein Papa hing vor ihm im Seil und konnte nicht helfen, ich hing hinter ihm - dazwischen die beiden anderen Kinder. Zum Glück kam gerade ein Besucher zu Fuß vorbei und half, den Kleinen bis zur nächsten Plattform zu tragen.
Nach fast zwei Stunden Klettern hatten wir es geschafft. Jetzt wartete die Belohnung auf die Kinder: Der Seilbahn-Parcour (Flying Fox). Drei Seilbahnen hintereinander - ohne Kletter-Anstrengung einfach nur Spaß haben. Die beiden Größeren waren begeistert und rannten sofort los. Mein Sohn brauchte erst mal eine Essenspause, bevor er den Seilbahn-Parcour eroberte. Dann konnte er sich erst nach sieben langen Runden wieder trennen. Auf der Rückfahrt im Auto ist er sofort eingeschlafen.
TIpps: Die Kinder lieber vor dem Klettern auf die Toilette schicken, während des Parcours kommt man nicht raus. Toiletten gibt es direkt neben dem großen, kostenpflichtigen Parkplatz. Der Kletterpark bietet kostenlose Parkplätze auf der gegenüberliegenden Straßenseite an. Bei kleineren Kindern evtl. erst mal nur die Seilbahn buchen (5 Euro), das ganze Kletterprogramm ist relativ ambitioniert. Am Wochenende am besten gleich morgens um 10 Uhr losklettern, ab Mittag wird es voll.
Und sonst? Der auf der Homepage erwähnte Kleinstkinderparcour existiert nicht mehr. Für Kinder, die die 1,40 Meter Griffhöhe noch nicht erreichen, gibt es in der Nähe einen schönen Waldspielplatz sowie auf dem Gelände ein paar Baumstämme zum Balancieren und eine Kletterburg mit Rutsche. Für die Pause stehen in dem idyllischen Waldstück Picknicktische bereit. Eis für erschöpfte Kletterkinder und Kaffee für die Eltern kann man bei den Betreibern des Kletterparks kaufen.
Weitere Infos: www.erlebniswald-ilsetal.de, Kinderticket inklusive Seilbahn: 12 Euro.
Text: Monika Herbst, freie Journalistin
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Annette Lehmann (Montag, 27 Juli 2015 20:07)
Sehr geehrte Frau Herbst,
vielen Dank für Ihren tollen Beitrag über unseren Erlebniswald. Wir freuen uns sehr, dass Ihnen der Aufenthalt viel Vergnügen bereitete und Sie mit unseren Dienstleistungen zufrieden waren.
Wir freuen uns, Sie einmal wieder bei uns begrüßen zu dürfen
und verbleiben
herzlich harzlich grüßend
Annette Lehmann