Auf der Speisekarte der Harzer Speisekammer stehen nur wenige Gerichte. Das ist ein gutes Zeichen. Nicht weil ich mich freue, dass mäkeligen Essern damit der Tag verdorben wird, sondern weil die Chancen gut stehen, dass die wenigen Gerichte aus frischen Zutaten gekocht wurden.

Tatsächlich sind meine Freundin Susanne und ich - nach einer Stunde Anfahrt mit dem Auto - nicht ganz zufällig in der Harzer Speisekammer gelandet. Inhaber Michael Woyke war Koch im Landhaus Kemper, bevor er sich mit der Harzer Speisekammer selbständig gemacht hat. Das Essen vom Landhaus Kemper habe ich von den Übernachtungen dort in bester Erinnerung. In beiden Häusern - im Landhaus Kemper wie in der Harzer Speisekammer - wird nach Slowfood-Kriterien gekocht - regionale Hausmannskost in guter Qualität mit frischen Zutaten und mit Fleisch und Fisch aus artgerechter Tierhaltung. Seit die Harzer Speisekammer im Frühjahr 2013 eröffnet hat, gibt es samstags und sonntags auch mittags Essen - perfekt für alle, die wie wir nur einen Tagesausflug in den Harz machen und abends wieder weg sind.

Wir können aus drei verschiedenen Tagesgerichten wählen: Fisch, Wild (Hirsch mit hausgemachten Semmelknödeln) und vegetarisch (Auberginenrouladen). Schade, dass das Veggie-Gericht nicht saisonal ist. Ich probiere das Fischgericht, einen Saibling, der aus einem Naturteich im Harz stammt und ohne Antibiotika und mit fünf Mal so viel Platz wie viele Artgenossen aufgewachsen ist. Dazu gibt es angebratene Kartoffeln, Spitzkohl-Gemüse und Salat. Das Essen schmeckt großartig. Der Fisch ist zart, das Gemüse bißfest und das Salatdressing der Hammer. Das Essen wird nur noch von der Bedienung getoppt, die in ihrer natürlich-freundlichen Art einfach unschlagbar ist. Auch von unseren Jungs (vier und neun Jahre alt) lässt sie sich nicht aus der Ruhe bringen, obwohl die beiden ordentlich aufdrehen - bevor wir endlich auf die rettende Idee kommen, sie mit einem Ball vor die Tür zu schicken. So können wir Erwachsenen zumindest die zweite Hälfte des Essens entspannt genießen. Susanne und die Kinder haben sich für die Bratkartoffel-Gerichte entschieden, die es zusätzlich zu den Tagesgerichten gibt. Wahlweise mit Bratwurst (vom Weideschwein) oder Schnitzel. Die Preise sind absolut okay. Das Schnitzel vom artgerecht gehaltenen Tier mit Bratkartoffeln und Salat gibt es für 12 Euro - und Susanne ist ebenfalls begeistert von dem zarten, guten Fleisch.
Falls demnächst eine Fee bei mir vorbei kommt (das soll ja häufiger vorkommen): Ich wünsche mir einen Platz als Stammgast in der Harzer Speisekammer.
Wichtig: Für Reservierungen/ Anfragen etc. erreichen Sie die Harzer Speisekammer telefonisch unter der Nummer: 05323 - 2143
Weitere Infos: Landhaus Kemper und Harzer Speisekammer (beides in Buntenbock/ Clausthal-Zellerfeld)
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Bärbel & Kurt (Sonntag, 12 Oktober 2014 19:33)
Wir waren heute ( 12.10.2014 ) nach einem langen Spaziergang in der Speisekammer und haben es genossen,uns verwöhnen zu lassen.
Hausgemacht und alles stimmig ! Liebevoll serviert - wie wir es von ZUHAUSE kennen - aber mal ganz ohne Arbeit - wunderbar !
Wir waren schon 4 mal mit unseren Familien hier und kommen gerne wieder.
Bis bald,
B.& K.