Susanne und ich liegen auf dem Rücken und lassen uns die Sonne ins Gesicht scheinen. Es ist der erste Frühlingstag. Ein Waldspaziergang bei Clausthal-Zellerfeld hat uns unerwartet mitten in ein Paradies geführt.
Eigentlich wollten wir mit unseren beiden Jungs (vier und neun Jahre alt) die Geschichte des Bergbaus rund um Clausthal-Zellerfeld erkunden. Ein Stück hinter dem Carler Teich spazieren wir einen Waldweg entlang, als sich unter uns eine Lichtung auftut. Die Jungs klettern den Abhang hinunter. Wir folgen ihnen und finden uns staunend auf einem riesigen Spielplatz wieder: feinster Pudersand, nagelneue Holz-Spielgeräte, Seilbahn, überdachte Grillhütte, dahinter eine Pferdekoppel. Ein perfekter Platz!
Seit wann haben klamme Kommunen Geld für solche wunderbaren Spielplätze? Hier, mitten im Harz? Wir kommen mit einem Vater ins Gespräch, der uns aufklärt: Die Stadt wollte den alten Abenteuerspielplatz aufgeben. Die Anwohner warben Sponsorengelder ein und bauten den maroden Robinsonspielplatz in Eigenregie neu auf. 2012 bekamen sie dafür sogar den zweiten Preis in einem bundesweiten Spielplatz-Wettbewerb.
Auch unsere Jungs sind vom Ergebnis begeistert: Seilbahn fahren, klettern, rumsausen - sie wollen hier erstmal nicht mehr weg. Das ist ganz in unserem Sinne: Wir vertagen die Wanderung und verbringen einen wahnsinnig entspannten Nachmittag in dem kleinen Paradies.
Und sonst? Der ursprüngliche Plan: Mit E-Guide "Emil" (kann man für 6 Euro im Bergwerksmuseum in Clausthal-Zellerfeld ausleihen) auf den Pfaden der Bergleute wandern. Tatsächlich waren unsere Jungs hoch motiviert, uns mit Hilfe des Taschencomputers den Weg zu zeigen. Der Robinsonspielplatz ist die zweite Station der Wanderung. Er liegt in einem ehemaligen Steinbruch - den mussten wir uns einfach etwas ausführlicher ansehen.
Infos: Förderverein Robinsonspielplatz-Harz e.V. Der Spielplatz liegt an der Spiegelthaler Straße, im Nordwesten von Clausthal-Zellerfeld. Tipp: am Skilift-Parkplatz parken.
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